Die Samurai

Japans Entwicklung vor 663 AD

Bald nach der Niederlage des Yamato-Klans in Korea kam es zu einem Wechsel in der Führung in Japan. Aus dem Bürgerkrieg ging Temmu als Sieger hervor und ernannte sich zum ersten "göttlichen Kriegerkaiser". Er befahl die Gründung einer von ihm kontrollierten professionellen Armee, deren Krieger (Reiter und Fußsoldaten) von den Klans gestellt werden mußten.

Nachdem Temmu durch direkte Kontaktaufnahme mit dem chinesischem Tang-Kaiserhof die Gefahr einer Invasion Japans veringert hatte, versuchte er den Norden Japans zu befrieden. Da die im Norden lebenden Völker Guerilla-Taktiken einsetzten und eine große Armee zu teuer war, wurden die Krieger wieder zu berittenen Bogenschützen.

Diese Krieger wurden bushi genannt. Sie kamen teilweise aus dem Adel, teilweise waren sie angeheuerte Söldner.

In früheren Zeiten wurden Höflinge, die den Kaiser bedienten saburo-bitto genannt (saburo = dienen). Bushi, die als Wächter am Kaiserhof dienten, wurden saburai genannt. Der Name änderte sich im laufe der Zeit zu samurai und wurde bald zum Namen der adligen Kriegerkaste.

Die Samurai gewannen als Kaste während der Heian Periode (794-1185) an Bedeutung, als sie von den mächtigen Klans zur Verteidigung ihrer Interessen angestellt wurden.

Die Samurai wanderten schnell an die Spitze der sozialen Hierarchie und genossen viele Privilegien. Als berittene Bogenschützen (teuer in Ausbildung und Unterhalt !) wurden sie zu Elitekriegern herangezogen. Ihre übersteigerten Ehrvorstellungen und besonderen Pflichten führten unter konfuzianistischen und zen-buddistischen Einfluß zur Bildung eines Prinzipienkodex namens Bushido (der Weg des kleinen Busches ? oder der Weg des Kriegers).

Den Samurai sollten damit uneingeschränkte Loyalität zu ihrem Lehnsherrn, strenge Selbstdisziplin und selbstloses, mutiges Verhalten eingeimpft werden.

Der Bogen und später das Schwert (tachi und katana) hatten eine besondere spirituelle Bedeutung für die Samurai.

In der späteren Phase der Heian Periode übernahmen die zwei mächtigsten, militärischen Familien, die Minamoto und Taira Familien, die Kontrolle über Japan und führten Kriege gegeneinander (Hochkonjunktur für Krieger !).

Der Kaiser genehmigte die Aufstellung eines Wächtersystems (shugo = Wächter) aus militärischen Offizieren für alle Distrikte und Provinzen um die Ordnung im Lande aufrecht zu erhalten.

Im Jahre 1192 gründete Minamoto Yoritomo in Kamakura eine neue Regierung, mit dem Shogun (höchster militärischer Offizier) als mächtigstem Mann (Der Kaiser war ab diesem Zeitpunkt bis zur Meiji Restauration Marionette des jeweiligen Shoguns) .

Während der friedlichen Edo Periode (1603-1867) änderten sich notgedrungen die Wertbegriffe der Samurai und sie widmeten sich außer den Waffenkünsten auch intellektuellen Studien wie der Literatur, Geschichte oder Künsten wie der Teezeremonie.

In der Friedenszeit ab dem 17.Jahrhundert bereiteten zu Banditen gewordene arbeitslose Samurai (Ronin = "Wellen-Man", herrenloser Samurai) der Regierung Schwierigkeiten. Nach der Meiji Restauration (1868) verschwand die soziale Klasse der Samurai.

Die Japaner hatten ab etwa der Jahrhundertwende (?, wer kann mir genaueres sagen ?) bis zum Ende des zweiten Weltkriegs einen Großteil Südostasiens besetzt. Während dieser Zeit haben sie ihre Kampfkünste in den besetzten Ländern unterichtet. In der Folge sind viele asiatische Kampfmethoden von den Japanischen (z.Bsp. Hapkido) beeinflußt worden.

Bushido, der Ehrenkodex der Samurai ging nicht ganz verloren. Mit dem Wandel der Kriegskünste in Kampfsportarten wurde es Mode auf dem spirituellen Pfad zu wandern. Das Kind dieser Mode ist das Konzept des Budo.

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