Die technische Einteilung

Die einfachste und nicht unbedingt richtige Einteilung, die gerne benutzt wird:

Da der Norden Chinas gebirgig ist, hatten die Nordchinesen starke Beinmuskeln und entwickelten in den nördlichen Stilen besonders die hohen Trittechniken sowie Bein- und Schrittarbeit.

Das Land im Süden Chinas ist flacher und von schiffbaren Flüssen durchzogen. Die Südchinesen bekamen durch die Arbeit an den Rudern starke Armmuskeln und benutzen deshalb mehr die Arme. Da man auf den Booten nicht soviel Platz hat, ist die Schrittarbeit in den südlichen Stilen sparsam.

Die andere einfache Einteilung sagt, das die kämpferischen Stile harte Stile sind, die der Entwicklung der äußeren Kraft (Stärkung der Muskulatur) dienen. Charakteristisch für diese Stile ist, daß Kraft gegen Kraft eingesetzt wird und die größte Kraft siegt.

Die weichen Stile dienen der Gesundheit und haben mehr therapeutisch-gymnastischen Charakter . Sie entwickeln, der östlichen Gesundheitslehre entsprechend, die innere Kraft (Stärkung der inneren Organe) des Körpers.

Nach dieser Definition werden Tai Chi Chuan, Pa Kua (Ba Gwa) und Hsing I zu den weichen Stilen gezählt. Alle anderen Kungfu Stile würden dann zu den harten Stilen zählen.

Allerdings sollte man wissen, daß sich einige der kämpferischen Kampfkünste (z.Bsp. Wing Chun) selbst zu den weichen Stilarten zählen und daß das scheinbar so weiche Tai Chi in der Urform, dem Chen Stil Tai Chi Chuan eine ernstzunehmende Kampfkunst ist, die auch viele harte Angriffstechniken benutzt.

Wenn man die verschiedenen Kungfu-Stilarten unter dem Gesichtspunkt analysiert, ob sie weiche Bewegungen oder harte Bewegungen anwenden, wird man allerdings zwangsläufig feststellen, daß (mit wenigen Ausnahmen) alle Kampfkünste sowohl weiche als auch harte Bewegungen nutzen. Letzten Endes ist dies auch einleuchtend. Um jemanden zu verletzen muß Kraft (harte Bewegung) aufgewandt werden, gegnerische Kraft kann dagegen nur durch Nachgeben (weiche Bewegung) neutralisiert werden.

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